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  /Abiturrede von Hans Zempel (Teil 1)/
   
 

Es war einmal, in einem nicht allzu weit entfernten Land, in einer nicht allzufernen Zeit, da versetzte ein großer, furchterregender, schrecklicher und grausamer Drache namens PISA ein ganzes Kaiserreich in Angst und Schrecken. Reihenweise fielen die König- und Herzogtümer dem tyrannischen Drachen zum Opfer. Nur ein Königreich leistete erfolgreich Widerstand, nur ein Königreich konnte sich gegen den alles verschlingenden Drachen PISA zur Wehr setzen: Das Königreich von König Edmund dem Ersten.

Und so kam es, das König Edmund I mit seiner pechschwarzen Ritterrüstung auszog, um die Prinzessin Schavan zu finden. Nicht wegen ihrer Schönheit, auch nicht wegen ihrer Außerzweifel stehenden Jungfräulichkeit, sondern um mit ihrer Weisheit den Drachen PISA zu zähmen und mit ihm den hellroten Kaiser zu stürzen.

Soweit das Märchen, doch obwohl wir die noble Gesinnung unseres allseits geliebten absolutistischen Herrschers natürlich nicht bezweifeln, ist es immer angebracht selbst dem weisesten Monarchen etwas auf die Finger zu klopfen. Denn schließlich haben wir uns jetzt 13 Jahren durch sein Bildungssystem gequält. Doch was haben wir denn in dieser langen und sehr prägenden Zeit gelernt? Welche Institution haben wir da gerade erfolgreich durchlaufen? Durch welches System haben wir uns diese lange Zeit gequält? Was für ein Zweck steht eigentlich hinter dieser Instanz, die wir immer als Schule bezeichneten?

Gerade von der älteren Generation, darin eingeschlossen natür-lich unsere Lehrer, wird behauptet Schule diene der Bildung, dem Vermitteln von Wissen. Aber - ist das wirklich so? Betrachten wir die Situation an den Schulen doch mal genauer:

Da wäre erst mal der Notendruck, der eigentlich so wie er momentan besteht, eher lernfeindlich ist. Beispiel Schulaufgaben oder Klausuren: Weil im Semester nur 1-2 Klausuren geschrieben werden ist ihr Gewicht unverhältnismäßig groß. Das führt natürlich dazu dass für die Klausur der Lernaufwand gebündelt wird. Da man sich nur noch gezielt auf diese wenigen Prüfungen vorbereitet, wird logischerweise zum einen der Rest des Fächerkanons in dieser Zeit vernachlässigt. Zum anderen wird nur ein Teil des Gesamtstoffes intensiv gelernt und verinnerlicht.

Alternativen zu diesem punktuellen Kurzzeitgedächtnislernen gäbe es genug, beispielsweise Semesterendprüfungen, die über das ganze Semester abfragen, oder mehrere, weniger gewichtige Klausuren über das Semester verteilt. Eine ernsthafte Anstrengung für ein kontinuierliches Lernen ist trotzdem nicht zu erkennen.

Gegen den Notendruck spricht außerdem, dass die Kurse in der Kollegstufe schon lange nicht mehr nach Interesse oder Begabung gewählt werden. Ausschlaggebend ist vielmehr welcher Lehrer und welcher Kurs die Besten Noten liefern. Also hindert der Notendruck letztendlich die Entfaltung der eigenen Interessen und Talente in der Schule.

Entsprechend verhält es sich mit dem Selektionsprinzip, das ja gerade in Bayern massivst praktiziert wird. Durch Aussortieren all jener, die gerade wegen mangelnder Förderung die vielgepriesenen Leistungsstandards nicht erfüllen, bleibt nur noch eine kleine Elite übrig. Aber das ist nicht der Verdienst der hohen Leistungsstandards, sondern diese Elite gibt es immer, nicht wegen, sondern trotz des unsinnigen Systems.

 

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