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  /Abiturrede von Hans Zempel (Teil 2)/
   
 

Eine System das auf Selektion basiert bringt diese sogenannte Bildungselite nur besser zum Vorschein, weil nämlich alle anderen, v.a. auch in Haupt- und Realschule, umso schlechter erscheinen. Also ist eine Elite, die sich sehr stark vom Rest abhebt, doch letztendlich ein Beweis für die Förderungsunfähigkeit eines Systems.

Betrachtet man jetzt Bayern mit einer Abiturientenquote von 18,5 %, was 1/3 unter dem Bundesdurchschnitt liegt und nicht einmal ausreicht um die bayrischen Hochschulen zu füllen, ist klar was vom bayrischen Schulsystem zu halten ist. Nämlich recht wenig. Eine Elitenförderung über Leistungsdruck und Selektionszwang funktioniert nur bei sehr wenigen Schülern. Seien wir froh das wir dazu gehören.

Letztendlich können wir schlussfolgern, dass das Schulsystem, zumindest unseres, schon mal nicht darauf ausgelegt ist Wissen zu vermitteln. Das System an sich krankt, und das was trotzdem in unseren Köpfen hängen bleibt ist wohl der unermüdlichen Motivation und Sorge einiger engagierter Lehrer zu verdanken. Also fragen wir uns: Wozu ist denn dann das System ausgelegt?

Viele naive Stimmen würden jetzt vielleicht einwerfen, dass Schule die Menschen zu mündigen, demokratiefähigen Bürgern erziehen soll. Sie soll den Schülern gesellschaftliche Werte vermitteln. Sie soll die Schüler motivieren aktiv am Gesellschafts- und Politikprozess teilzunehmen. Theoretisch ist dieser Auftrag durch Fächer wie Sozialkunde und Geschichte gedeckt.

Aber bei dieser Theorie bleibt es. Denn Sozialkunde wird lediglich ein Jahr unterrichtet. In diesem einen Jahr ist es aber fast unmöglich einem bisher total ungebildeten Menschen die komplexen Zusammenhänge der Gesellschaft und die komplizierte Materie der Politik näher zubringen. Und einen Schüler für Politik zu interessieren, der weiß dass er dieses Fach nie wieder hat, ist für den besten Sozialkundelehrer nicht machbar. Jetzt soll Sozialkunde in die 11. Klasse verlegt werden. Das bedeutet, dass sogar Gymnasiasten, die Bildungselite in Bayern, mit mittlerer Reife nicht einmal die Grundzüge unserer demokratischen Gesellschaft kennen.

Und selbst wenn man ein besonderes Interesse für Sozialkunde und Geschichte hat kommt man nicht besonders weit. Ich bin sehr dankbar für die Geschichts- und Sozialkundelehrer die ich in der Kollegstufe hatte, denn alle drei waren bereit auch Hintergründiges zu diskutieren. Sie bemühten sich ihren Kursen neben dem Stoff auch noch kritisches Denken beizubringen und die Fähigkeit zu diskutieren. Und gerade weil diese Lehrer ihre Kurse interessant gestalteten, konnten wir in keinem der Kurse den Lehrplan wirklich erfüllen.

Also wieder wirkt das System, diesmal in Form von überfüllten Lehrplänen dem eventuell vorhanden Esprit der Lehrer entgegen. Folglich werden Schüler weder gesellschaftlich noch politisch gebildet. Und noch viel weniger werden sie dazu bewegt wenigsten nicht ganz unbeteiligt am politischen Geschehen zu sein.

 

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