Dementsprechend
können wir folgern, dass die politische und gesellschaftliche
Bildung bzw. die Erziehung zum mündigen, demokratiebewussten
Bürger auch nicht Aufgabe der Schule sein kann.
Mensch mein König
Edmund! Wenn wir nicht politisch gebildet werden, dann wissen
wir doch gar nicht was wir am bayrischen Staat haben. Ist doch
klar das wir alle den hellroten Kaiser wählen!
Ja was vermittelt
denn nun unser tolles Schulsystem, es ist ja immerhin Deutschlands
bestes?
Vielleicht hilft es
ja den Charakter zu entwickeln, die Talente zu fördern und
den sozialen Zusammenhalt zu entwickeln. Schließlich sind
wir ja eine große Schulfamilie.
Aber wie soll denn
eine solche Förderung der Talente und des Charakters vollzogen
werden? Doch wohl nur durch Lehrer, die ja nicht nur Wissensvermittler,
sondern gerade in den unteren Jahrgängen auch Pädagogen
sein sollen. Doch die meisten Lehrer bekommen doch gar keine Chance
dazu, obwohl sie vielleicht gerne eine persönliche Beziehung
zu ihren Schülern aufbauen wollen.
Denn der andauernde
Druck, zu kontrollieren ob die Schüler jetzt gerade den Leistungsstandard
erfüllen, macht es ihnen unmöglich. Das führt natürlich
dazu, dass Lehrer überhaupt keine Pädagogen mehr sein
können. Sie sind zu einfachen Kontrolleuren degradiert worden.
Hinzukommt, dass außer
den Kernfächern das Ergänzungsprogramm, zumindest das
der Grundkurse, vom Kultusministerium zusammengestrichen worden
ist. Früher konnte man wahlweise Fächer wie Philosophie,
Psychologie, Kybernetik, Astronomie und viele mehr belegen. Alles
Fächer, die weit über die eigentliche Schulbildung hinausgehen.
Fächer die helfen Talente zu entdecken und zu fördern.
Alles weg, wir sind der letzte Jahrgang bei dem es wenigstens
noch den Grundkurs Chor gab.
Muss denn unser König
Edmund so sehr an seinen treuen Untertanen sparen?
Also keine Förderung
des Charakters oder der Talente. Und durch einen auf die Kernfächer
reduzierten Fächerkanon auch keine sozialen Kontakte, schon
gar keine zwischen Lehrer und Schülern. Um 8 Uhr rein in
die Schule, um 1 Uhr wieder raus. Der Sozialisierungsprozess findet
außerhalb der Schule statt. Also aus der schöne Traum
von der großen Schulfamilie.
Ja aber dann fragen
wir uns zurecht: Wozu ist denn dann die Schule überhaupt
da? Wie wir nachgewiesen haben schon mal nicht für Wissensvermittlung,
nicht für gesellschaftliche und politische Bildung und nicht
für die Förderung des Charakters und der Begabung. Und
schon gar nicht für den Sozialisierungsprozess.
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